06.07.2018
Etappe 48 nach Neuburg a. d. Donau
Das Positive der letzten 24 h vorab, ich hab die 4000 km Marke geknackt. Der Rest ist nicht so dufte. Gestern Nachmittag kamen ein paar Ostler mit dem Radl an. Sprache konnte ich nicht entziffern. Soweit so gut. Als ich aus dem Biergarten kam war ich froh, dass sie wenigstens ihre Heringe nicht in mein Zelt geschlagen hatten. Platz gäbe es eigentlich genug. Machten sich überall breit, wo es was Trockenes zum Unterstellen gab. Höllenlaut bis spät in die Nacht und unfreundlich obendrauf. Hatten ein Mädel dabei, wahrscheinlich die Zeltschlampe, die 4h ohne Punkt und Komma geschrien hat. Normal reden tut man in dem Land wohl nicht. Gut so gegen halb 2 wurde es ruhiger, dann kläffte laufend so eine Dreckstöhle neben meinem Zelt. Auch die Wacken Ohrstöpsel taugten dagegen nicht mehr. 5.20 Uhr beschloss ich das Zelt abzubauen, da es gegen die Prognosen noch trocken war. Dann stellte ich fest, dass eine Trinkflasche am Rad fehlte. Nach längerer Suche fand ich diese am Zelt dieser Schlampe. Sauerei sowas. Hab mir dann überlegt, den ganzen Saustall, den die hinterlassen haben, im Unterstand mit großem Knall umzuwerfen, habs dann aber nicht gemacht.
Ich war dann früh auf dem Rad und schon kurz vor 8 hinter der Königsbergwertung Weltenburg angekommen. Dann kam der Regen und meine Lust schwand immer mehr, so dass ich den arschteueren Campingplatz in Ingolstadt angefahren habe. Kurz nach 12 bereits da. 18 € keine Sitzgelegenheiten, auch nix zum Kochen, Spülen in der Freiluft. Hab mir ein Bier geholt und mich vor die Dusche gesetzt, hat ja gepasst wie Sau. Gegen 14.30 hörte es auf zu regnen. Somit stellte ich mein Zelt auf dem Platz auf, der mir zugewiesen wurde und machte ein Nickerchen. 1h später kam ein Özil vorbei und meinte, ich solle da weg. Hab ihn ausgelacht und gleichzeitig angeschrieben, was er sich einbilde, ich will den Chef sprechen. Der Typ von der Rezeption kam dann, der mich beim Einchecken eh schon blöd angemacht hat. Der meinte, binnen 2 Minuten müsse das Zelt weg sein. Hab ihn natürlich wieder nur ausgelacht. Klar mach ich, aber nur, wenn ich dann die 18 € wieder bekomme würde, ansonsten gäbe es großen Ärger. Somit wieder alles abgebaut und bei dem netten Mann die Kohle abgeholt. Da hab ich wieder gemerkt, ich bin im Süden, da gibt’s einfach zu viele Arschlöcher komprimiert. Danke Deutschland. Also um halb 4 wieder aufs Radl gesessen und noch die 25 km bis Neuburg geradelt. Hier darf ich sein, hier motzt niemand.
Zwischenzeitlich habe ich in Ingolstadt auf dem besagten Campingplatz meine kompletten Dreckklamotten gewaschen und Rad und Pack Taschen vom Schlamm befreit. Hat sich im Nachhinein gelohnt der Stopp.